Flageolett Abdämpfen Bending Triller Orgeleffekt Tapping Tremolo "flirren" Windheulen Wolfheulen Glocke Pfeifen Aliens Morsen Scratchen Autorennen |
Allgemeine Techniken
Flageolett-Töne sind
sogenannte Obertöne, auch Naturtöne genannt.
Sie entstehen nicht durch Greifen der Saite, sondern nur durch ein leichtes Berühren.
Das klingt jetzt vielleicht komisch, da die Saite durch Berühren ja eigentlich
abgedämpft wird. Aber: Nicht an jeder Stelle! Probiert es doch einfach mal aus. Am leichtesten
funktioniert das im 12. Bund. Berührt mit dem Finger leicht die Saite auf Höhe
des 12. Bundstäbchens, schlagt die Saite an und laßt die Saite gleichzeitig mit dem Anschlagen los.
Wenn ihr den richtigen Zeitpunkt erwischt, dann hört ihr einen weichen hohen Ton, der (nicht ganz
zufällig) die Oktave zur leeren Saite ist.
Abdämpfen
Mit diesem "Effekt" könnt ihr ordentlich Rhythmus in euer Gitarrenspiel bringen.
Schlagt mal mit dem Plektrum die tiefe E-Saite an, was tut sie? Logisch: Sie
klingt! Aber manchmal zu lang und zu klar!
Legt nun mal den Handballen kurz vor dem Steg auf die Saiten und schlagt die E-Saite nochmal an.
Jetzt klingt die Saite kurz und dumpf, was z.B. beim Blues wichtig ist.
Ganz wichtig bei allen Blues-Rock-Pop Richtungen: Das Bending funktioniert am besten mit Stahlsaiten. Ihr greift einen Ton und schiebt den Finger dann rechtwinklig zur Saite mit der Saite nach oben. Der Ton wird stufenlos höher. Bei den tiefen Saiten funktioniert das "nach oben Schieben" nicht mehr, weil der Gitarrenhals dann bald zu Ende ist. Dafür gibt es alternativ das "nach unten Ziehen". Bei den mittleren Saiten könnt ihr es euch aussuchen, ob ihr die Saite lieber zieht, oder schiebt.
Das Trillern auf der Gitarre setzt sich aus zwei Techniken zusammen, die man noch öfter als
den Triller einzeln braucht!
Aufschlagen: Greift mit dem Zeigefinger einen Ton z.B. das hohe C im 1. Bund auf der H-Saite.
Schlagt diesen Ton nun an, laßt ihn kurz klingen und "schlagt" dann mit dem Mittelfinger auf die
selbe Saite im 2. Bund und laßt diesen dort liegen. So spielt man sog. gebundene Noten, die im Notenbild
mit einem kleinen Bogen, dem Bindebogen zwischen den Noten gekennzeichnet sind. Das Aufschlagen
funktioniert natürlich nur bei einer Tonfolge, die hinauf geht. Für Tonfolgen, die heruntergehen
git es das
Abziehen: Beim
"Abziehen" müßt ihr beide Finger gleichzeitig hinlegen.
Probieren wir es wieder mit dem Zeigefinger im 1. Bund und dem Mittelfinger im 2. Bund auf der selben Saite.
Legt diese zwei Finger nun gleichzeitig auf die Saite und schlagt diese an. Es wird nun natürlich der vom Mittelfinger
gegriffene Ton erklingen, da dieser den Zeigefinger ja verdeckt. Nun zieht ihr den Mittelfinger von der Saite ab,
ohne jedoch den Zeigefinger loszulassen. Zieht den Mittelfinger nach unten weg, und schlagt die Saite damit nochmal
leicht an. Auch hier klingt der Ton gebunden, was im Notenbild wieder mit dem Bindebogen angezeigt wird.
Diese zwei Techniken solltet ihr zunächst getrennt voneinander
üben. Ihr könnt sie dann nach und nach aneinander hängen:
Zeigefinger = C; Mittelfinger aufschlagen =
Cis; Mittelfinger wieder abziehen =
C usw.
Wenn ihr das ganz schnell hintereinander macht kommt ihr zu unserem oben schon angekündigten Triller
Orgeleffekt
Mit dem Orgeleffekt könnt ihr der Gitarre den ihr
typischen Anschlagsound nehmen. Das Prinzip ist ganz einfach:
Ihr dreht den
Lautstärkeregler der Gitarre auf Null, schlagt
die Saite an und dreht dann erst den Regler auf. Der Ton schwillt nun aus dem "Nichts" an.
Am besten bedient ihr den Lautstärkeregler mit dem kleinen Finger, so kommen die anderen
Finger gut an die Saiten ran, ohne daß ihr ständig zwischen Saiten und Regler
hin und her springen müßt. Ob ihr mit dem kleinen Finger gut an den Regler kommt
hängt natürlich von der Gitarre ab.
Besonders schön ist der Effekt, wenn man ganze Akkorde "spherisch" anschwellen läßt.
Ihr könnt diesen Effekt auch erweitern, indem ihr den Ton anschwellen laßt, dann den Regler
im Wechsel schnell auf und zu dreht. So schwillt der Ton mehrmals an.
"Tapping"
Beim "Tapping", auch "Hammering" genannt geht es um eine Technik,
die man besonders bei Heavy Metal Gitarristen oft beobachten kann. Es handelt sich um
eine Ansammlung von zunächst mal 3 Tönen, die einem in einem Affenzahn um die Ohren fliegt.
Wer diese Technik beherrscht kann beim Publikum wahnsinnig Eindruck machen. Schnelligkeit fasziniert
eigentlich immer. Der Vorteil ist: Schnelligkeit ist beim Tapping viel einfacher, als z.B. bei Läufen.
Die Technik "Tapping" ist allerdings nicht ganz unproblematisch. Dazu muß man seiner
rechten Hand erstmal eine Aufgabe beibringen, die sie eigentlich nie ausführt: Greifen!
Vorweg möchte ich jedoch noch auf eine wichtige Vorstufe des Tappings verweisen
und zwar auf den Triller Wer den Triller nicht beherrscht
wird sich beim Tapping schwer tun.
Fangen wir also mal mit dem Triller an: Gehen wir mal ein paar Bünde höher,
als wir vorher beim Triller waren, schließlich muß man der rechten Hand ja ein wenig
entgegenkommen, wenn sie schon greifen soll. Greifen wir mal mit dem linken Zeigefinger den 12. Bund
auf der H-Saite, nun schlagen wir, wie beim Triller den Ringfinger auf den 15. Bund der selben Saite.
Soweit ist es vom Triller bekannt, doch bevor wir den Finger jetzt wieder abziehen kommt der "dritte"
Finger zum Einsatz, und das ist wahlweise der Zeige,- oder Mittelfinger der rechten Hand (Welchen Finger ihr nehmt
ist Gewohnheit-, und Geschmackssache!)
Dieser Finger schlägt nun genauso wie der Ringfinger der linken Hand auf die Saite und zwar
im 17. Bund. Wenn dieser Ton schließlich klingt, ziehen wir den Finger der rechten Hand wieder ab
(s. Triller). Schließlich ziehen wir auch den Ringfinger der linken Hand wieder ab und haben
unseren ursprünglichen Ton wieder.
So sieht das Tapping
also aufgeschlüsselt aus. Wenn man diese Tonfolge nun ganz schnell und
öfter hintereinander macht, dann klingt das sehr verwirrend und virtuos.
Diese Abfolge ist auch nur eine von mehreren möglichen.
Tip: Am einfachsten funktioniert das Tapping bei einem stark verzerrtem Sound, da die Saite dann sehr empfindlich ist. Man kann eigentlich auch auf einer Akustikgitarre tappen, da muß man aber vergleichsweise ziemlich reinhacken.
Tremolo
"flirren"
Geräusche
Mit der E-Gitarre könnt ihr nicht nur interessante Effekte erzeugen, sondern sogar Geräusche nachahmen, z.B.:
Windheulen
Ihr könnt mit der E-Gitarre das Heulen des Windes nachahmen, was
ein sehr interessanter Effekt sein kann um etwas Spannung zu erzeugen.
Voraussetzung dafür ist allerdings, daß ihr an Eurer Gitarre einen Tremolohebel
habt.
Bei diesem Effekt müßt ihr drei Handgriffe fast gleichzeitig beherrschen:
Die Flageolett-Technik, den Orgeleffekt und das Bedienen des Tremolos.
Und so wird´s gemacht: Ihr dreht den Lautstärkeregler auf Null,
drückt den Tremolohebel nach unten und
schlagt dann mehrere Flageolett-Töne an (Ich mache das immer mit der G, H und E Saite
im 7. Bund´). Jetzt dreht ihr gleichzeitig den Lautstärkeregler auf und bewegt
den Tremolohebel langsam auf und ab. Den Lautstärkenregler müßt
ihr zwangsläufig mit der linken Hand bedienen, da die rechte ja mit dem Tremolo
beschäftigt ist.
Wolf-Heulen
Das Wolf-Heulen funktioniert so ähnlich, wie das Windheulen, nur einfacher. Ihr braucht nämlich weder Flageolett, noch Orgeleffekt. Dafür müßt ihr den Höhenregler an der Gitarre auf Null drehen, dort bleibt er dann aber auch. Jetzt greift ihr einen hohen Ton am besten auf der G-Saite, z.B. den 15. Bund. Nun drückt ihr den Tremolohebel nach unten und zieht ihn gleichzeitig mit anschlagen der Saite schnell nach oben. Oben angekommen könnt ihr ihn langsam wieder sinken oder etwas vibrieren lassen,
Glocke
Dieser Effekt funktioniert auch auf der akustischen Gitarre,
klingt dort aber nicht so echt.
Klemmt das Plektron im 7. Bund zwischen die Saiten, indem ihr es zwischen die 3
tiefen Bass-Saiten einfädelt. Also: eine Saite unter dem Plek, eine darüber
und die dritte wieder drunter. Jetzt müßt ihr nur noch leicht und kurz
auf das Plektron tippen. Es schwingen die tiefen Saiten zusammen mit den entsprechenden
Obertönen des 7. Bundes, leicht blockiert durch das Plektron, was insgesamt
einen glockenähnlichen Klang erzeugt. Allerdings eher den einer schweren Kirchenglocke.
Pfeifen
Zum "Pfeifen" auf der Gitarre braucht ihr einen "Bottleneck" das ist ein kleines Glasröhrchen, das man sich auf den Finger steckt. Mit diesem Röhrchen kann man z.B. Hawaiigitarreneffekte erzeugen, oder eben auch pfeifen. Am besten klingt der Effekt, wenn ihr auf dem Gitarrensound viel Hall habt. Ihr schaltet bei der Gitarre den Steg-Tonabnehmer ein, setzt das Röhrchen auf der obersten E-Saite etwa in Höhe des 15. Bundes an, schlagt die Saite an und zieht das Röhrchen weit über den Bund-Bereich hinaus über die Tonabnehmer.
Auch für diesen Effekt benötigt ihr den "Bottlenek". Ihr setzt ihn wieder sehr hoch an, am besten gleich über den Tonabnehmern (Auch hier sollte der Steg-Tonabnehmer eingeschaltet sein) und bewegt ihn kreisförmig über alle sechs Saiten. Das erzeugt einen seltsamen "außerirdischen" Klang.
Morsen
Morsen ist ganz einfach. Ihr braucht wieder
den Steg-Tonabnehmer der Gitarre. Nun drückt ihr einfach die höchste Saite
zwischen den Tonabnehmern runter, bis diese einen Tonabnehmer berührt. Ihr hört
ein ganz hohes "piepsen".
"Scratchen"
Ein eigentlich sehr häßlicher Effekt, der aber in der
richtigen Situation furchtbar abrocken kann. Deswegen hört man ihn meistens auch bei
Heavy Metal Gitarristen. Ihr braucht dazu einen verzerrten Gitarrensound.
Ihr setzt das Plektron zu den
Saiten rechtwinklig an und schiebt es über die Saiten den Hals entlang in
Richtung Mechanik.
Mit diesem Effekt läßt sich auch das Scratchen
eines DJ´s auf einer Schallplatte nachahmen. Hier braucht ihr allerdings einen "cleanen" Sound,
sonst klingt´s zu dreckig. Jetzt müßt ihr nur das Plektron schnell und
rhythmisch auf einem kleineren Raum auf und ab schieben.
Autorennen
Genauso, wie das Scratchen ein eher häßlicher Effekt. Wird auch oft im Hardrockbereich benutzt. Die Gitarre braucht einen stark verzerrten Sound. Ihr drückt den Tremolohebel ganz nach unten, am besten bis die Saiten durchhängen (funktioniert nicht bei allen Gitarren). Jetzt schlagt ihr die tiefen Saiten an und zieht den Hebel langsam nach oben. Wenn ihr ihn währenddessen kurz und ruckartig ein kleines Stück wieder nach unten drückt und dann weiter nach oben zieht, könnt ihr sogar das Schalten des Motors imitieren.