Fragen und Antworten


...findet ihr hier auf dieser Seite.

Da mein Workshop natürlich nur eine kleine Starthilfe ist, bekomme ich immer wieder e-mails mit entsprechenden Fragen zum Thema Gitarre.
Und soweit ich nicht zu sehr von Musik, und sonstigem beansprucht bin, beantworte ich diese Fragen natürlich auch.
Vielleicht könnt ihr alle davon profitieren. Deswegen stelle ich unsere Briefwechsel hier mal in die Öffentlichkeit.



Frage:

Kannst Du mir vielleicht einen Tip geben, wie man Barrégriffe lernt? So sehr ich mich bemühe, ich bekomme keine klaren Töne raus und ich kann meistens wegen einem dieser Griffe ein komplettes Lied nicht spielen, was mit der Zeit wirklich demotiviert. Gibt es hierfür vielleicht auch ein Trick aus Deiner "Trickkiste". Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.

Antwort:

Das Problem Barre hab ich schon öfter mal zu hören bekommen. Und ich kann mich auch noch gut an die Zeiten der scheppernden Saiten und der Rillen auf dem linken Zeigefinger erinnern. Leider gibt´s da nicht sehr viel zu sagen. Ein Tip wäre, den richtigen Abstand zum Bundstäbchen heraus zu finden. Möglichst nah am Bundstäbchen, aber nicht direkt drauf. Je weiter man vom Bundstäbchen weg ist beim Greifen, desto mehr scheppert es. Noch ein Tip zum Üben wäre in höheren Lagen anfangen. Jeder Barregriff kann beliebig den Hals entlang verrutscht werden. Das sind dann natürlich andere Akkorde aber zum üben ist das ja erstmal egal. Der Vorteil: Weiter oben werden die Saiten weicher, weil man sich ja auf die Mitte der Saite zu bewegt. Spielst du mit einer Stahlsaitengitarre, oder mit Nylonsaiten? Nylonsaiten sind natürlich viel weicher! Also für Barregrife leichter. Ansonsten kommt jetzt noch der allseits verhasste Lehrerspruch: "Naja, viel üben, das kommt dann mit der Zeit!"


Frage:

Moin, Moin, ich hab' Probleme mit der Haltung des Plektrums (halte ich es richtig?). Ich beschreibe meine Haltung wie folgt: Das P. liegt zwischen Daumen und dem Zeige- wie auch Mittelfinger. Das ist praktisch ein Dreiergespann, obwohl die Fachbücher beschreiben, man sollte das P. nur zwischen Daumen u. Zeigefinger halten. Nun bin ich schon n' bißchen verwirrt. Ist es nun jedem selbst überlassen, wie man das Ding hält, oder ist es doch von großem Vorteil, die schulische Haltung anzunehmen (schnelleres 'Alternate Picking' z.B.)?

Antwort:

Mit deiner Plektrum-Haltung triffst du ziemlich genau zumindest meinen Geschmack. Daumen, Zeige- und Mittelfinger! Ich persönlich halte es immer für unsinnig vorzuschreiben, wie man es halten soll, wenn vielleicht manche Leute anders klarkommen. Zwischen Zeigefinger und Daumen, so wie es in manchen Büchern steht ist schon richtig und auch sinnvoll, da man den Mittelfinger für andere Sachen frei hat, Zupfen, Tappen, usw. Ich halte es, wenn dann zwischen Daumen und Mittelfinger, denn dann hab ich den Zeigefinger frei, kann auch nicht falsch sein, oder!? Warum also nicht mit allen drei Fingern halten? Dann ist´s auf jeden Fall stabiler und man hat mehr Gefühl mit dem Plektrum. Und wenn man einen freien Zeige- oder Mittelfinger braucht, na dann macht man ihn halt frei, zum Festhalten ist ja dann immer noch der andere Finger da. Also, wie gesagt Quatsch in solchen DIngen Vorschriften zu machen. Tipps sicherlich, aber Tipps sind ja ímmer nur Vorschläge. Das heisst ja nicht, dass man es so machen muss. Also nicht verwirren lassen. Probier´doch einfach alle Varianten aus und entscheide selbst, was am besten ist. Wenn du das Plektrum am liebsten mit allen drei Fingern hältst, dann hast du ja bereits entschieden! Viel Spass beim rocken, swingen, bluesen, funken, was auch immer du genau macht!!

Frage:

Ich spiele schon seit 2 Monaten Powerchords aber irgendwie passt es nicht und ich weiß nicht wie ich sie spielen soll hab schon unzählige arten probiert weiß aber nicht was die richtige ist. Soll ich mit dem Zeigefinger Barre spielen und die untern Saiten dämpfen soll ich wenn ich z.B ein H;B:C spiele die tiefe e Saite mit dem Mittelfinger dämpfen soll ich gar nicht dämpfen???

Antwort:

Das mit den Powerakkorden ist eigentlich nicht so dramatisch. Wobei es, wie in allem wohl kein Patentrezept gibt, fürchte ich. Wichtig ist eigentlich nur, dass nur die Saiten Schwingen, die gegriffen werden, bzw. die eben zum Akkord gehören. Die typischen Powerakkorde bestehen eigentlich nur aus Grundton und Quinte und evtl. dem oktavierten Grundton. Das sind also max. drei Saiten die schwingen sollten. Nehmen wir mal einen F-Akkord: Der Zeigefinger liegt im ersten Bund auf der tiefen E-Saite (= F), dann kommt der Ringfinger auf den dritten Bund auf der A-Saite (= C; = Quinte von F), der kleine Finger passt dann noch auf den dritten Bund auf der D-Saite (= F = oktavierter Grundton). Der Griff kommt übrigens auch raus, wenn sie einfach den normalen F-Barre spielen und lediglich den Mittelfinger weglassen. Sie brauchen dann auch kein Barre zu spielen, da beim Powerakkord, ja eben nur diese drei Saiten klingen sollten. Sie können den Zeigefinger aber als "quasi" Barre über alle Saiten legen, so dass er die tiefe E-Saite greift, aber alle anderen abdämpft, also nur locker auf die Saiten legen. Ansonsten werden bei den Powerakkorden auch einfach nur die entsprechenden Saiten angeschlagen, dann muss auch nichts abgedämpft werden. Versuchen sie doch mal die drei Saiten mit Daumen, Zeige-, und Mittelfinger der rechten Hand anzuzupfen, wenn das mit dem Dämpfen noch nicht klappt. So in etwa sollte es dann klingen.

Frage:

Meine E-Gitarre ist neu und mir ist aufgefallen, dass die tiefe e-Saite wenn man stärker spielt immer schnarrt, oder weis nicht wie du das nennst, wenn man nur ganz leicht spielt dann nicht...das hört sich natürlich nicht so prächtig an.....

Antwort:

Saiten schnarren logischerweise immer dann, wenn sie beim Schwingen irgendwas berühren, was sie nicht berühren sollten. Nämlich den Gitarrenhals bzw. das Bundstäbchen. Das kommt zwangsläufig immer wieder mal vor, da beim Greifen die Saite ganz zwangsläufig auf dem Bundstäbchen aufliegt. Wenn die Saite schon schnarrt, wenn du sie leer anspielst, dann liegt es mit Sicherheit an einer zu niedrigen Saitenlage. Das lässt sich bei einer E-Gitarre normalerweise am Steg mit ein paar kleinen Schrauben verstellen. Wenn du nicht sicher bist, lass es lieber in einem Musikladen machen. Im Extremfall kann es auch an einem verbogenen Hals liegen. Da sollte dann aber wirklich ein Fachmann ran. Wenn das Schnarren nur beim Greifen auftritt empfehle ich dir einmal darauf zu achten, wie du greifst. Man sollte immer möglichst nah am Bundstäbchen greifen. So, dass es noch nicht dumpf klingt, dass es aber nicht schnarrt. Liegt zwischen Finger und Bundstäbchen ein zu grosser Abstand, dann hat die Saite zu viel "Platz" noch vor dem Bundstäbchen zu schwingen und vibriert am Bundstäbchen. Probiers einfach mal aus, indem du den Abstand zum Bundstäbchen variierst. Noch was: Nagelneue Saiten schnarren leichter als ältere, klingen dafür aber auch brillianter.

Frage:

Hi ich brauch Hilfe. Meine E-Gitarre lässt sich einfach nicht mehr stimmen. Auch nicht mit stimmgerät. In hohen Lagen hört es sich schrecklich an. Kann da was mit den Bünden oder so falsch eingestellt sein oder was kann ich machen. Gruß Markus

Antwort:

Wenn deine E-Gitarre in den höheren Lagen verstimmt klingt, dann ist sie wohl nicht mehr bundrein. d.h. die leeren Saiten müssten sich ganz normal stimmen lassen, nur sobald man greift, wird´s schraeg. Das kommt oft vor und kann mehrere Gründe haben: Wie alt sind denn deine Saiten? Bei alten abgenutzten Saiten geht meistens auch die Stimmung floeten (gerade in höheren Lagen) Bei den meisten E-Gitarren, kann man am Steg auch die Saitenlänge einstellen. Vergleiche mal den Flageolett-Ton im 12.Bund mit dem entsprechenden gegriffenen Ton. Die sollten natürlich gleich sein. Wenn nicht, stimmt die Stegeinstellung möglicherweise nicht. Es könnte natürlich auch sein, dass der Hals verzogen ist. Das sollte man am besten mal von einem Fachmann nachschauen lassen.